Senioren lernten sicheren Umgang mit eigenem Smartphone

GKV-Projekt ermöglichte Kurs für Späteinsteiger

Wie funktioniert ein Videocall mit WhatsApp? Warum ist mein Handyspeicher immer voll? Und: Wie kommen fremde Menschen eigentlich an meine Nummer? Diese und viele weitere Fragen treiben Senioren um. Acht von ihnen bekamen jetzt beim „Smartphone-Kurs für Späteinsteiger“ in Greven Antworten und lernten gemeinsam und mit guter Laune noch viel mehr Funktionen ihres Smartphones kennen.

Viele Senioren sind sehr dankbar für solch einen Kurs, weil sie mit ihrem Smartphone meist allein zurechtkommen müssen. Kinder und Enkel wohnen oft nicht in derselben Stadt und können helfen. Und wenn die Jüngeren unterstützen, dann richten sie die Funktionen oder Apps ein, aber wo man was findet, haben die Senioren so nicht gelernt“, weiß Caroline Winkelmann. Die Digitaltrainerin und Bildungskoordinatorin war Leiterin des Kurses, der im Rahmen des GKV-Projekts „Gesund in selbstorganisierten ZWAR-Nachbarschaftsnetzen (GisoN)“ und in Kooperation mit der Stadt Greven und der Fördiko GmbH angeboten wurde.

Sorge, etwas kaputt zu machen

Ziel der Einsteigerkurse sei es, den Senioren die Angst vor dem Smartphone zu nehmen. „Viele haben ein Smartphone, weil sie nicht abgehängt werden wollen. Aber es liegt rum, weil die älteren Menschen die Sorge haben, etwas kaputt zu machen“, weiß Digitaltrainerin Winkelmann aus Erfahrung.

Kursteilnehmer Laurenz Casser kennt die Unsicherheit im Umgang mit dem Smartphone. „Ich habe seit ein paar Jahren ein Smartphone, kann telefonieren und habe WhatsApp und Signal, aber wenn ich eine neue App oder eine neue Funktion suche, dann bin ich oft unsicher und traue mich nicht, sie zu nutzen“, erklärt der 81-Jährige. „Ich habe nicht gelernt, wo man streichen und drücken muss. Außerdem kenne ich viele Fachbegriffe nicht. Da brauche ich Hilfe.“ Der Grevener wollte in dem Kurs lernen, Dinge sinnvoll zu speichern und zu sortieren. „Ich möchte Ordnung auf meinem Bildschirm haben. Der ist immer so voll.“

Weiterführende Kurse zu ChatGPT und Komoot

Schritt für Schritt – und mit anschließendem Handout zum Nacharbeiten – werden die Senioren im Kurs sicherer im Umgang mit ihrem Smartphone. Für alle Senioren, die nicht beim Kurs dabei waren, hat Caroline Winkelmann noch einen Tipp parat. „Es gibt die App ,Starthilfe – Digital dabei‘. Sicher, die muss man einmal runterladen, aber wenn man sie hat, kann man damit in geschützter Umgebung üben.“

Die Digitaltrainerin bietet für die Fördiko GmbH auch weiterführende Kurse und Vorträge zu Themen rund ums Smartphone an. Die App Komoot, mit der man Rad- und Wandertouren planen kann, interessiere viele und die Sicherheit des eigenen Smartphones, erzählt Caroline Winkelmann. Die Funktionen von ChatGPT seien ebenfalls ein Thema, auch wenn viele Senioren erst einmal skeptisch auf die Künstliche Intelligenz reagierten. „Aber dann haben wir in einem Kurs eine Beileidskarte mit ChatGPT geschrieben, die persönlicher wurde als die gekauften, weil wir der App ein paar Informationen zum Verstorbenen gegeben haben. Da waren die Senioren begeistert. Auch Kochrezepte für Dinge, die man noch zu Hause im Kühlschrank hat, liefert ChatGPT. Das kommt gut an“, berichtet Caroline Winkelmann von ihren Erfahrungen.