Seminartag bereitet Netzwerkgründungen vor
Gesund und aktiv im Alter bleiben – das wollen wohl die meisten. Rund 15.000 ZWARler sind überzeugt: In einem ZWAR-Netzwerk gelingt mir das besser als allein. Und auch ein Bündnis der gesetzlichen Krankenkassen glaubt an die ZWAR-Idee und fördert die Gründung von zwei neuen Nachbarschaftsnetzwerken in Wermelskirchen und in Goch.
Über drei Jahre erstreckt sich das Projekt „Gesund in selbstorganisierten ZWAR-Nachbarschaftsnetzwerken (GisoN)“ des GKV-Bündnisses für Gesundheit NRW – einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention. Während in Greven (Kreis Steinfurt) und Menden (Märkischer Kreis) die bestehenden ZWAR-Netzwerke durch das Projekt gestärkt werden, entstehen in Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer Kreis) und Goch (Kreis Kleve) neue ZWAR-Netzwerke.
„Startpaket“ beantwortet Fragen
Was hinter der ZWAR-Idee steckt und wie es ganz praktisch gelingt, ein langlebiges selbstorganisiertes Netzwerk auf den Weg zu bringen, erfuhren Vertreter der Stadtverwaltungen Wermelskirchen und Goch im November beim Seminartag „Startpaket – Aufbau von selbstorganisierten Netzwerken 60+ nach dem ZWAR Konzept“ im Rathaus Wermelskirchen.
Wie kommt das Projekt ganz konkret in die Umsetzung? Was sind die Schritte zur Verstetigung des Netzwerkes? Wie bindet sich das Projekt gut in bestehende Strukturen der Altenarbeit im vorpflegerischen Bereich ein? Das waren zentrale Fragen, die die Teilnehmer der Kommunen mitgebracht hatten. Ute Schünemann-Flake, langjährige Beraterin beim ZWAR e. V., erklärte Schritt für Schritt die Gründung eines neuen Netzwerks. So lernten die Teilnehmenden, dass zu Beginn des Gründungsprozesses ein Multiplikatorentreffen – eine Informationsveranstaltung für Akteure im Stadtteil – stehen sollte, um möglichen Vorbehalten und Sorgen vor Konkurrenz zu begegnen.
Praktische Übungen geben Sicherheit
Ganz praktisch übten die Teilnehmer dann den Ablauf von Gründungsveranstaltung und erstem Basisgruppentreffen. Wie viele Stühle stelle ich hin? Wie viele Menschen sollen in eine Kleingruppe? Wie notiere ich die Antworten der Teilnehmer? Diese scheinbar ganz banalen Fragen müssen im Vorfeld beantwortet werden, damit die Gründung und die ersten Treffen des neuen ZWAR-Netzwerks gelingen können.
Außerdem – das wurde auch im praktischen Teil des Seminartages deutlich – bringt diese Struktur der hauptamtlichen Netzwerkbegleitung Ruhe und Sicherheit. Sie kann sich ganz auf ihre Rolle als Moderatorin der Abende konzentrieren, bevor sie sich immer mehr zurückzieht und die Gruppe Schritt für Schritt, spätestens ein Jahr nach der Gründung, in die komplette Selbstorganisation entlassen kann.
Das im „Startpaket“ erworbene Wissen können die zukünftigen Netzwerkbegleitungen aus Wermelskirchen und Goch nun mit in Gespräche in ihren Verwaltungen nehmen, die durch die Kommunalwahl neu konstituierten politischen Gremien in die Planungen mit einbinden und weitere Absprachen und Vorbereitungen für die ZWAR-Netzwerkgründungen im kommenden Jahr treffen.
