Projekt für mehr Gesundheit im Alter in Menden gestartet

Langer Wunschzettel nach Entwicklungswerkstatt

Ausreichend Bewegung, die richtige Ernährung und Gelegenheit zu Begegnungen – Faktoren, die für die psychische und physische Gesundheit in jedem Alter eine große Rolle spielen. Welche Angebote es für die Gesundheit im Alter in Menden gibt und welche sich die ZWARlerinnen und ZWARler der rund 50.000-Einwohner-Stadt im Sauerland noch wünschen, darum ging es in der 1. Entwicklungswerkstatt des Projekts „Gesund in selbstorganisierten ZWAR-Nachbarschaftsnetzwerken (GisoN)“ Mitte November im Städtischen Seniorentreff.

Gemeinsam mit der Stadt Menden hatte Ute Schünemann-Flake, Beraterin beim ZWAR e. V., die ZWARlerinnen und ZWARler eingeladen, beim Auftakt des Projekts für mehr Gesundheitskompetenz der Zielgruppe 60+ dabei zu sein. Drei Jahre lang wird es vom GKV-Bündnis für Gesundheit NRW – einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention – gefördert.

„ZWAR ist ein Ankerpunkt“

Zwölf Vertreterinnen und Vertreter der beiden ZWAR-Gruppen in Menden waren gekommen, um über die Gesundheit im Alter in all ihren Facetten zu sprechen und auch darüber, welche Rolle das ZWAR-Netzwerk dabei spielt. „ZWAR bedeutet Austausch, soziale Kontakte und Begegnungen – alles ohne Zwang“, lautete eine Antwort. „ZWAR ist ein Ankerpunkt – ich habe den anderen versprochen, dass ich komme, also tue ich das“, war eine andere. So bleiben viele ZWARlerinnen und ZWARler aktiv. „ZWAR ist für alle interessant, da es zum Beispiel sportliche Aktivitäten auf unterschiedlichen Niveaus gibt“, fasste es ein Teilnehmer zusammen.

Welche Angebote zur Förderung der Gesundheit im Alter in Menden bereits existieren, fassten die Teilnehmenden anschließend auf Flipcharts zusammen: Bewegung, Ernährung, Begegnung, Hilfe und Unterstützung im Krankheits- und Pflegefall sowie Einführungen/Schulungen in die Nutzung digitaler Plattformen zur Vernetzung und Unterstützung im Alter – all diese Themenfelder wurden berücksichtigt. Während Radfahren, Qigong, Wandern und Tischtennis bereits angeboten werden, wünschten sich die Teilnehmenden für mehr Bewegung im Alter unter anderem Yoga auf dem Stuhl, Sturzprophylaxe und niederschwelliges Qigong.

Kochkurse und Ernährungsberatungen

Für den Bereich „Ernährung“ notierten die Mendener Kochen mit altersgerechten Nahrungsmitteln und Ernährungsberatungen auf ihrem Wunschzettel. Mehr Begegnungen könnten sich die ZWARlerinnen und ZWARler bei einem regelmäßig stattfindenden offenen Singen vorstellen; ein Smartphone-Kurs für Senioren könnte als Unterstützung für den Umgang mit modernen Medien dienen. Auch Rückenschulungen, ein Erste-Hilfe-Kurs für Senioren und der Umgang mit Demenzerkrankungen könnten das Gesundheitsangebot in Menden ergänzen, befanden die Teilnehmenden.

Welche Angebote konkret umgesetzt werden, wird nun bei weiteren Entwicklungswerkstätten von den Mendenerinnen und Mendenern gemeinsam mit der Stadt und dem ZWAR e. V. erarbeitet.

Auch in anderen Städten ist das Projekt GisoN 2025 gestartet. Während in Greven (Kreis Steinfurt) und Menden (Märkischer Kreis) die bestehenden ZWAR-Netzwerke durch das Projekt gestärkt werden, entstehen in Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer Kreis) und Goch (Kreis Kleve) neue ZWAR-Netzwerke, um die Gesundheitskompetenz und soziale Teilhabe der Zielgruppe 60+ zu fördern. Gefördert wird das Projekt von den Krankenkassen/Krankenkassenverbänden des Landes Nordrhein-Westfalen nach § 20a SGB V im Rahmen ihrer Aufgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten.